Wer mich kennt, der weiß, ich bin neben meiner Schlemmerfreundin Felice wohl der größte Fan der Markthalle IV und im speziellen vom Streetfood Thursday. Eine wunderbare Erfindung zum frühen Wochenausklang. Abends ab 17 Uhr in die verzauberte alte Markthalle im Kiez und Schlemmen bis um 22 Uhr die alte Glocke bimmelt. Nach all den Leckereien aus aller Welt schnappt man sich am besten kurz vor Ende noch ein Kürbiskerneis (!!!) und setzt sich bei warmen Temperaturen noch ein wenig auf die Treppen der Kirche am Lausitzer Platz. Ein perfekter Abend!
Seit heute bietet die Markthalle ein ähnliches Konzept namens Breakfast Market an
und zwar jeden 3. Sonntag von 10 – 18 Uhr. Da mussten wir heute morgen natürlich gleich zu einem ersten Test hin. Erwartet habe ich mir neue Frühstückskreationen aus aller Welt. Mit diesen kleinen Geschmacksüberraschungen, die man von der Markthalle gewohnt ist und all dem frischem Spirit; ein nettes Miteinander, bisschen Bummeln und vielleicht noch eine Kleinigkeit fürs Frühstück zuhause.
Vermutlich mit zu großen Erwartungen sind wir in die Halle gelaufen und haben dort leider fast vergeblich nach Frühstück gesucht … Es gab eine Menge Fisch, BBQ, Eis, Wein, Kuchen, Pie und Sommerrollen, die zugegebenermaßen mit einem Spiegelei bedeckt waren. An einem Stand fanden wir dann zumindest Weißwurstfrühstück. Zwischendurch wurde der ein oder andere Smoothie angeboten und vielleicht mal die Idee von Frühstück und in der Kantine gab es auch noch ein kleine Auswahl an morgendlichen Essensvarianten, aber im Großen und Ganzen ging das Konzept doch nicht wirklich auf. Hauptsächlich werden dort tatsächlich Waren angeboten, seien es kleine Geschenke, Marmeladen oder auch Papieraccessoires – das war mir auf leeren Magen tatsächlich etwas zu viel Marktgeschreie, alle drei Meter wird man aufgehalten und besprochen.
Die meisten Essenssttände kannte man bereits vom Donnerstag Abend. Und hinzu kam noch, dass das ansässige Café einfach zu klein und unorganisiert für den üblichen Menschenauflauf in Kombination mit all den sonntäglichen Cappuchino-Bestellungen ist.
Am Ende sind wir mit hungrig und etwas enttäuscht zu unserem Lieblingsfrühstückscafe weitergezogen, in dem wir gemütlich in der Vormittagssonne schlürfen und schlemmen konnten, bis der Wochentratsch ausgetratscht war und uns die Mittagssiesta gerufen hat – ohne lange Schlangen und dafür passend zu unserem Frühstücksbudget.
Vielleicht hatte ich einfach falsche Vorstellungen des neuen Programmpunkts meiner sonst so geliebten Nachbarn, vielleicht lassen sich die kreativen Köche aber auch doch noch etwas originelleres und auch passernderes zum Breakfast Market einfallen, dann probier ich es auch gern noch mal aus. Solange bleib ich aber bei meinem Streetfood Thursday. Sorry, Markthalle …